DFV-Geschmacksspiel erfolgreich getestet

Frankfurt am Main, 22. Juli 2014. Das vom Deutschen Fleischer-Verband entwickelte Nachwuchs-Geschmacksspiel „Ich schmeck’s“ steht unmittelbar vor der Serienreife. Nach einem letzten Test unter realen Bedingungen werden noch letzte Änderungen vorgenommen, danach steht das Spiel, bei dem Jugendliche nach dem Verzehr einer Wurstprobe die richtige Würzung erraten müssen, allen Innungen und Mitgliedsbetrieben zur Verfügung.

„Ich schmeck’s“ wurde bereits von Berufsschülern der Johann-Philipp-Reis-Schule in Friedberg erprobt, nun stand das Geschmacksspiel zwei Tage lang auf der „Last-Minute-Ausbildungsbörse“ der Handwerkskammer Kassel im Praxiseinsatz. Die Caldener Landfleischerei Koch vertrat dort das regionale Fleischerhandwerk und nutzte die Testversion des Spiels für die aktive Nachwuchswerbung. Unterstützt wurden die Kochs dabei von DFV-Pressesprecher Gero Jentzsch.

Die Ergebnisse des letzten Praxistests waren aus fachlicher Sicht erstaunlich. „Wir haben das Spiel nun in vielerlei Hinsicht nochmals vereinfacht“, erklärt Jentzsch. „Im Gegensatz zu den Friedberger Berufsschülern, die keinerlei Probleme hatten, die korrekte Würzung zu erkennen, hatten manche unserer Kasseler Teilnehmer bereits Schwierigkeiten weiße Pfefferkörner als solche zu erkennen. Deswegen haben wir nach dem ersten Tag die Körner durch grob gemahlenen Pfeffer ersetzt.“ Beim DFV-Geschmacksspiel müssen jugendliche Teilnehmer aus sechs angebotenen Möglichkeiten die drei richtigen herausschmecken. In diesem Zusammenhang zeigte sich auch, dass viele der jungen Mitspieler zwischen 15 und 18 Jahren noch nie mit Gewürzen wie Nelken oder Oregano in ihrer ursprünglichen Form in Kontakt gekommen sind. Auch herkömmlicher Kümmel stellte bei einigen eine Schwierigkeit dar.

  • Als Folge aus diesen Erkenntnissen haben die Spielemacher beim DFV den Schwierigkeitsgrad nochmals deutlich heruntergeschraubt und ein Gewürz durch einfaches Kochsalz ersetzt. Jentzsch erläutert: „Der Zweck des Spiels ist, mit Jugendlichen zum Zwecke der Nachwuchswerbung ins Gespräch zu kommen. Daher ist es wichtig, dass junge Teilnehmer bei dem Spiel nicht überfordert werden sondern möglichst früh ein Erfolgserlebnis mit dem Fleischerhandwerk verknüpfen, indem sie zumindest Pfeffer und Salz richtig erschmecken. Das Ziel des Spiels ist lediglich, mögliche Nachwuchskräfte zum Mitmachen anzuregen und zunächst nicht, sie fachlich korrekt auszubilden.“

    Aber auch für Betriebe ergeben sich einige Vereinfachungen bei Vorbereitung und Durchführung des DFV-Gewürzspiels. War zunächst geplant, dass zum Spiel eine eigens besonders abgeschmeckte Wurst produziert werden musste, können nun auch Würste aus der laufenden Produktion genutzt werden, was den Vorbereitungsaufwand erheblich verringert. Der Veranstalter muss lediglich darauf achten, dass genau drei richtige und drei falsche Antworten auf der Gewinnspielkarte eindeutig ankreuzbar sind.

    Juniorchefin Katharina Koch, die den Auftritt ihres Betriebes im Foyer der Handwerkskammer Kassel betreute: „Wir haben, statt eine Extrawurst zu produzieren, normale Wiener Würstchen aus der Theke genommen. Pfeffer, Salz und Muskat konnten bei denen eindeutig herausgeschmeckt werden, Nelken, Oregano und Kümmel waren eindeutig nicht drin. Das hat gut gepasst, zumal die meisten Jugendlichen Wiener Würstchen kennen und mögen.“ Wer auf Nummer sicher gehen will, der kann auch eine vom f-Marken-Partner van Hees empfohlene Fertigmischung nutzen, die jedem Gewürzspiel beigefügt wird. Damit lässt sich eine zum Spiel geschmacklich passend abgestimmte Wurst produzieren.

    Die Grundidee des eigentlich für die IFFA konzipierten Geschmacksspiels hat sich trotz aller Änderungen in Kassel gut bewährt. Rund hundertfünfzig Jugendliche besuchten die Azubibörse in den zwei Tagen, viele blieben am Stand der Fleischerei Koch stehen, nahmen am Gewinnspiel teil und informierten sich über den Fleischerberuf. „Über das Geschmacksspiel kommt man mit den oft sehr zurückhaltenden Jugendlichen gut ins Gespräch. Es ist auch frühzeitig schon erkennbar, ob ein Jugendlicher ein grundsätzliches Interesse an Lebensmitteln hat“, beschreibt Koch ihre Erfahrungen.

    Der Einsatz hat sich gelohnt, am Ende hatte sie zwei Bewerbungen erhalten sowie ein Betriebspraktikum vergeben: „Es ist schade, dass wir für unseren Betrieb im Moment nur Auszubildende für den Verkauf suchen, es waren einige vielversprechende Interessenten für den Fleischerberuf dabei. Aus meiner Sicht hat sich das Gewinnspiel vom DFV bewährt. Es hilft, junge Menschen für den Beruf zu interessieren und bei einer Ausbildungsmesse aus der Masse der anderen Aussteller herauszuragen.“

    Das Geschmacksspiel ist ein Teil des neuen Nachwuchswerbe-Gesamtkonzepts, das die Abteilung Wirtschaftsförderung des Deutschen Fleischer-Verbands im letzten halben Jahr entwickelt hat. Weiter Elemente werden in Kürze vorgestellt. Das neue Geschmacksspiel kann bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Fleischerhandwerks vorbestellt werden. Ansprechpartnerin ist Stefanie Reimann, Tel.: 069/63302-102.

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