Gute Gesetze schafft man nur mit ausgewogener Ernährung
Eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion brachte es erneut ans Licht: Im Bundesmi-nisterium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) gibt es bei Bewirtungen kein Fleisch und keine Wurst mehr. Wie der Deutsche Fleischer-Verband jetzt betont, stehen die Unternehmen des Fleischerhandwerks bereit, die entstandene Lücke in der ausgewogenen Ernährung mit gesunden, regionalen und nachhaltigen Produkten zu schließen.
Begründet wird der Fleischerverzicht seitens des Ministeriums damit, dass vegetarische Ernährung immer beliebter wird. Tatsache ist aber, dass auch heute noch der Anteil der Menschen, die sich fleischlos ernähren, deutlich unter 10 Prozent liegt. Noch einmal sehr viel weniger Verbraucher und Verbraucherinnen verzichten ganz auf tierische Lebensmittel.
Das ist auch gut so, denn Lebensmittel tierischen Ursprungs sind wichtige Bausteine einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Allerdings, darauf weist der Verband des Flei scherhandwerks hin, sollte man schauen, wo das Fleisch herkommt. „Die Produkte sollen aus der Region kommen, aus guten Tierbeständen stammen und handwerklich verarbeitet sein, dann stimmt beides: Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung“, betont der Präsident des Deutschen Fleischer-Verbands, Herbert Dohrmann. Das Fleischerhandwerk wirbt seit vielen Jahren für eine ausgewogene Ernährung: „Es kommt nicht darauf an, von irgendetwas möglichst viel oder gar nichts zu essen, sondern darauf, dass eine gute Mischung auf dem Teller ist. Aber die Qualität muss stimmen“, so Dohrmann.
Den vollständigen Verzicht auf Fleisch und Wurst, den nach dem BMEL zwei weitere Ministerien ausgerufen haben, sieht der Fleischerverband mit Sorge. Das stehe im Widerspruch zur Lebenswirklichkeit der meisten Menschen, auch der Gäste und Beschäftigten des Ministeriums. „Deshalb braucht es das Verbot von oben, denn wenn die Menschen die Wahl haben, werden sie auch immer mal wieder zum Fleisch greifen, weil es zur guten Ernährung dazugehört.“, so Dohrmann. „Wir alle wollen ordentliche Gesetze, aber wie soll das gehen, ohne ausgewogenes und genussreiches Essen für Abgeordnete und Ministeriale? Die handwerklichen Fleischereien stehen deshalb in ganz Deutschland bereit, selbstverständlich auch in Berlin, die entstandene Lücke mit gesunden und nachhaltigen Produkten zu schließen.“