Deutsch-japanische Qualitätsprüfung für handwerkliche Fleischerzeugnisse erfolgreich

Zusammenarbeit von DFV und Ono-Corporation im Rahmen der IFFA

Die zweite deutsch-japanische Qualitätsprüfung für handwerkliche Fleischerzeugnisse, die im Nachgang der IFFA im japanischen Tokio stattfand, ist erfolgreich verlaufen. Über 570 Würste, Schinken und andere Fleischerzeugnisse von japanischen Handwerksbetrieben, die von der Ono-Corporation betreut werden, wurden von einer achtköpfigen Jury des Deutschen Fleischer-Verbandes geprüft und überwiegend gut bewertet.

Juryobmann und DFV-Vizepräsident Eckhart Neun: „Die Idee zu dieser Zusammenarbeit zwischen den beiden Verbänden stammt aus dem Jahr 2018, als viele japanische Teilnehmer an unseren internationalen IFFA-Wettbewerben immer größere Schwierigkeiten hatten, ihre Produkte mit einem vertretbaren Aufwand nach Deutschland einzuführen.“ Die erste deutsch-japanische IFFA-Prüfung fand im Zuge der IFFA 2019statt. Seitdem haben sich der Teilnehmerkreis und die Zahl der eingereichten Produkte vergrößert. Auch die Qualität vieler Produkte hat sich aus Sicht des Oberprüfers Neun nochmal verbessert: „Wir waren schon vor drei Jahren beeindruckt vom handwerklichen Können unserer japanischen Kollegen, mein Eindruck ist, einige hätten seitdem noch einen Zahn zugelegt.“ Auch wenn manch typische Geschmacksrichtung ihm persönlich nicht immer direkt zusage, an der Fachkenntnis der Kollegen aus Japan sei nicht zu rütteln, so Neun.

Bei vielen der eingereichten Produkte schmecke man die deutsche Schule, die sich die japanischen Kollegen angeeignet haben. „Hier klingen nicht nur die Produktbezeichnungen deutsch, viele Produkte könnte man ohne Weiteres auch in unseren Theken finden“, erklärt Neun. Dabei stammten die eingereichten Produkte vom Süden bis zum Norden, aus allen Ecken Japans. Einzige Teilnahmebedingung: Die Betriebe müssen von der Ono-Corporation betreut sein. Dementsprechend bestand seitens der teilnehmenden Betriebe reges Interesse an der abgehaltenen Prüfung. Viele Inhaber reichten ihre Proben persönlich ein, auch, um einen eigenen Eindruck vom Wettbewerb selbst zu bekommen.

Dr. Farina Mieloch, Veterinärin des DFV leitete die IFFA-Qualitätsprüfungen. Für die technische Umsetzung des japanischen Wettbewerbes war Axel J. Nolden, Diplomingenieur für Lebensmitteltechnologie, verantwortlich. Er erklärt warum: „Die Prüfmethode, die wir bei unseren Wettbewerben, und auch jetzt in Tokio, verwenden, unterscheidet sich grundlegend von denen unserer japanischen Kollegen. Bei ihren Wettbewerben wird stets nach einem Siegerprodukt gesucht, wir bewerten jedes eingereichte Erzeugnis individuell.“ Dies ist laut Nolden auch ein Grund für die steigende Beliebtheit des Wettbewerbes. Viele japanische Fleischer seien natürlich auch sehr stolz auf eine Auszeichnung aus dem Mutterland der Würste und schätzten zudem die qualifizierte Art der Rückmeldung, die sie in ihren Prüfungsunterlagen erhielten. 

Ein weiteres Zeichen der Wertschätzung ist überdies die Tatsache, dass nicht wenige Wettbewerbsteilnehmer regelmäßig auf die IFFA nach Frankfurt kommen werden, um ihre Auszeichnungen persönlich in Empfang zu nehmen. Dies ist auch für die kommende IFFA geplant. Neben dem Messebesuch selbst steht auch hier der kollegiale Austausch auf dem Programm, der den deutschen Kollegen am Stand des DFV Einblick in die Herstellung besonderer japanischer Produkte bietet. 

  • Der Präsident der Ono Corporation, Herr Susumu Ono (l.), gratuliert dem Präsidenten der Prima Meat Packers. Ltd., Herr Naoto Chiba, zu seinem Erfolg bei den DFV-Qualitätsprüfungen für Wurst und Schinken. Diese wurden im Rahmen der IFFA 2022 in Japan durchgeführt. Neben der Prima Meat Packers. Ltd. wurde auch die Firma Saiboku Ham and Meat zum Champion gekürt.

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